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sie Ackerbau. Viehzucht und Handel (Tauschhandel mit Bernstein), desgleichen Lein- und Wollweberei; Tpferei und Schmiedekunst standen bei ihnen in beachtenswerter Blte.
Ihre Nahrung war besonders Brot und Kuchen, ihr Getrnk Met und gegorene Stutenmilch (Kumys). Sie bekleideten sich mit Leinen- und Wollzeug, trugen Schuhe von Leder und von Rinde und spitze Woll- und Pelzmtzen. Die Frauen liebten lange Kleider aus farbigem Leinen, eine Art Mantel, allerlei Schmuck aus Metall. Ton und Bernstein. Die Mdchen durchflochten ihr langes Haar mit Blumen, die Frauen schnitten es ab und bedeckten den Kops mit einer Haube. Die alten Preußen liebten Sittlichkeit, Frohsinn und den Gesang gefhl-voller Lieder. Diebstahl und Untreue bestraften sie mit dem Tode; Schlffer und Riegel suchte man in dem Lande vergebens. Gastfreundschaft bten sie freudig und reichlich, besonders auch gegen Gestrandete.
c) Religion. Der Hauptgott der alten Preußen war der Donner-gott Perkunos, der durch den Donner spricht und durch den Blitz feine Lieblinge heimholt; Tiere und Gefangene wurden ihm geopfert. Patrimkos war der Gott der Freude und Fruchtbarkeit, Patollos der Gott des Todes und des Verderbens. Die Bildfnlen der Götter standen in heiligen Hainen unter tausendjhrigen, mchtigen Eichen. Groen Einflu hatten bei ihnen die Priester, Waibelotten (= wissende Männer), welche auch der Verbreitung des Christentums den heftigsten Widerstand entgegenfetzten.
2. Die ersten Vekehrungsversuche. a) Der hl. Adalbert und Bruno. Die ersten Versuche, die Preußen zum Christentum zu bekehren, gingen von dem Bischof Adalbert von Prag aus. Anfangs schien sein edles Bemhen mit Erfolg gekrnt zu sein. Aber schon nach einem Jahre (997) wurde der mutige Apostel beim Betreten eines heiligen Haines von einem Gtzenpriester erschlagen. J)
Wenige Jahre spter (1008) machte der Benediktinermnch Bruno von Querfurt abermals den Versuch, das Evangelium im Lande der Preußen zu verknden. Ein feindseliger Fürst erregte je-doch einen Aufstand und lie den khnen Glaubensboten enthaupten, feine Gefhrten aufknpfen. 2)
J) Es geschah dies in der Nhe von Fischhansen, westlich von Knigsberg. D^r Platz ist jetzt durch ein Denkmal bezeichnet; ein gueisernes Kreuz aus gemauertein Sockel trgt die Inschrift: Bischof St. Adalbert starb hier den Mrtyrertod 997 fr das Licht des Christentums."
-) An den Mnch Bruno erinnert noch heute die Stadt Braunsberg in Ostpreuen.
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Extrahierte Personennamen: Bernstein Patrimkos Bruno Apostel Bruno_von_Querfurt Knigsberg Bruno
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mit den Rmern in Berhrung gekommen waren, hatte sich schon frh das Christentnm verbreitet. Im Innern Deutschlands aber herrschte noch die Finsternis des Heidentums. Bonifazius wollte sie erhellen durch das Licht des Evangeliums. Darum zog er als Apostel zuerst nach dem Lande der Friesen. Mit Spott und Hohn wurde er aber zurckgewiesen; in Stnrm und Regen mute er aus freiem Felde bernachten. Tiesbetrbt kehrte er nach England zurck. Boni-sazius reiste hieraus nach Rom. Der hl. Vater empfing ihn freundlich und gab ihm die schriftliche Vollmacht, den heidnischen Deut-scheu das Evangelium zu verknden.
Der seeleneifrige Priester eilte nach Hessen und Thrin gen. Mit dem Eifer eines Apostels predigte er das Christentum. Viele lieen sich taufen; mehrere Kirchen wurden in kurzer Zeit erbaut.
Bonifazius als Bischof. Freudig meldete Bonifatius diese groeu Erfolge dem hl. Vater. Er berief den mutvollen Mann nach Rom, weihte ihn zum Missionsbischof und gab ihm den Ehren-namen^Bonifazius, d. i. Wohltter.
Am Grabe der Apostelfrsten legte er hierauf den feierlichen Eid ab, den christlichen Glauben stets in seiner ganzen Rein-heit zu lehren und dem apostolischen Stuhle Treue und Gehorsam zu bewahren.
Bonifazius reiste alsdann in das Land der Thringer und Hessen zurck. Viele Neubekehrte waren aber wieder zum Gtzendienste zurck-gekehrt. Begeistert schilderte der sromme Bischof von neuem die Gttlichkeit der christlichen Religion und die Ohnmacht der heidnischen Götter.
Bei Geismar stand eine gewaltige Eiche. die dem Gotte Thor ge-weiht war. Unter dem Zittern und Staunen der Heiden wurde sie von Bonifazius gefllt. Aus ihrem Holze baute er dem hl. Petrus eine Kapelle. Als die Heideu die Machtlosigkeit ihrer Götter sahen, bekehrten sich viele zum Christentum.
Immer weiter verbreitete sich von jetzt ab die christliche Lehre in Deutschland. Zahllose christliche Gemeiudeu entstanden; Kirchen und Kapellen wurden erbaut, Klster gegrndet. Neue Gehilfen muten von England kommen; fo groß war der Andrang des Volkes zum Christentum.
Bonifazius als Erzbischof. Bonisazuis reiste zum dritten Male nach Rom. Der Papst ernannte ihn dieses Mal zum Erzbischof der neu bekehrten Lnder und zum Primas, d. i. zum obersten Bischfe von Deutschland.
Auf seiner Rckreise stellte Bonifatius in Bayern die kirchliche Ordnung wieder her und grndete vier Bistmer. Auch in dem brigen Deutschland wurden mehrere Bischofssitze errichtet, fr die er die wrdigsten seiner Schler zu Oberhirten weihte. Er besuchte auch die Geistlichen, hohe wie niedrige, Kirchen und Klster; berall sah
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Der hl. Bonifazius.
er nach, ob die Vorschriften der Kirche auch gewissenhaft befolgt wrden. Von Zeit zu Zeit berief Bonifazius Versammlungen (Synoden) deutscher Bischfe ein.
Tod des hl. Bonifazius. Das Werk, welches Bonifazius in der Jugend begonnen hatte, wollte er noch im hohen Alter vollenden. Mit 52 Gefhrten fuhr der 70 jhrige Greis den Rhein hinunter zu den Friesen. Mutig durchzog er das Land und predigte das Evau-gelium. Tausende lieen sich taufen, Gtzenbilder wurden zertrmmert, christliche Kirchen errichtet. Bei Dockum erwartete Bonifazius eine Anzahl Neubekehrter, denen er die hl. Firmung spenden wollte. Er
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wurde aber von einer Schar heidnischer Friesen berfallen und mit seinen Gefhrten erschlagen. Sein Leichnam ward in Fulda bei-gesetzt.
6. Z)ie Ktjler.
Entstehung. Mit der Einfhrung des Christentums entstanden in Deutschland viele Klster. Der hl. Bonifazius grndete das Kloster zu Fulda; andere berhmte Klster waren zu Cor v ei an der Weser und zu St. Gallen in der Schweiz. An gnstig und schn gelegenen Stellen wurden die weitlufigen Klostergebude aufgefhrt. Die Mnche gehrten verschiedenen geistlichen Orden an. Die ltesten nannten sich Benediktiner; sie lebten nach der Regel (Sebensordnung) des hl. Bene-diktns. Spter entstanden viele andere Orden, z. B. der Augustiner-, der Franziskaner-, der Dominikanerorden. Den Vorsteher eines Klosters nannte man Abt, d. i. Ssater.
Wirken der Mnche. Die Mnche waren die Verknder des Evan-geliums und die Lehrer der Jugend. In einer Abteilung des Klosters wurden die Knaben unterrichtet. Tag und Nacht saen die frommen Klosterleute in ihren Zellen und schrieben: Bcher ab; ohne ihren Flei wre manches wertvolle Buch der Alten verloren gegangen. Sie schrieben auch die wichtigsten Ereignisse ihrer Zeit nieder; so wurden sie Geschichts-schreiben Herrliche Kirchen und Klostergebude haben die klugen Mnche aufgefhrt, und nicht minder waren sie Meister in der Malerei und in der Kunst der Bildschnitzern in Holz und Elfenbein. Die Ordensleute verstanden es, in unausgesetztem Fleie den Boden aufs beste zu bearbeiten; sie trockneten Smpfe aus, lichteten Wlder und schufen so wilde Einden in fruchtbare Gefilde um. Aus andern Lndern lieen sie besseres Getreide, Obst, Wein und Arzneipflanzen kommen. Sie lehrten die Bewohner die Handwerke und zeigten ihnen, wie sie durch vorteil-Haftcrc Bewirtschaftung einen reichlicheren Ertrag aus ihren Ackern ziehen knnten. Die Klster waren in frherer Zeit auch die Krankenhuser und die Gasthuser; wer an ihre Pforten klopfte, fand stets eine freundliche Aufnahme.
Nonnenkloster. Neben den Mnchsklstern gab es auch Nonnen-klster. Eines der reichsten und blhendsten im Sachsenlande ivar das Kloster zu Quedlinbnrg, welches die hl. Mathilde, die Gemahlin Heinrichs I., gestiftet hat.
In den Frauenklstern erhielten Mdchen Unterricht. Sie wurden unterwiesen im Lesen und Schreiben, im Gesnge und der Musik. Sie lernten Arzneikruter kennen und heilsame Sfte und Salben bereiien. Viel Gewicht' wurde auch auf die Ausbildung in weiblichen Handarbeiten gelegt. Die Schlerinnen wurden unterrichtet im Spinnen und Weben, sie lernten das Zuschneiden und das Nhen der Kleider; sie wirkten seidene Bnder und Borten und stickten mit Seide, Gold und Silber Buchstaben, Blumen und Bilder auf die Gewnder.
7. Kart der Groe. 768814.
Jugend. Der Vater Karls war Pipiu der Kleine; seine Mutter hie Berta. In den ersten Kinderjahren leitete die Mutter die Er-ziehnng des Knaben. Sie erzhlte ihm Heldensagen, Legenden und biblische Geschichten. Spter lernte Karl lesen, schreiben und rechnen. Das Lateinische sprach' er so gelufig wie das Deutsche; auch das
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Extrahierte Personennamen: Bonifazius Mathilde Heinrichs_I. Heinrichs_I. Karls Berta Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Fulda Deutschland Fulda Schweiz Franziskaner- Sachsenlande Karls
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Zweiter Abschnitt.
Msreitnng des Ghristentums ei den Zynischen.')
1. Bei den ostgermanischen Stmmen. Schon vor der Zeit der Vlkerwanderung hatten die oft germanischen Stmme (Goten, Alanen, Sneven, Wandalen, Longobarden) das Christentum in der Form des Arianis mus angenommen. Ihr Bischof Illfilas bersetzte die Bibel mit Ausnahme der Bcher der Könige ins Gotische. Von dieser ber-setznug, die noch zum Teil in verschiedenen Handschristen vorhanden ist, befindet sich eine als silberner Codex", der silberne Buchstaben aus roten Pergamentblttern zeigt, in der Universittsbibliothek zu llpjala. Auf ihren Wanderzgen trafen diese deutschen Volksstmme in den Lndern des rmischen Reiches mit katholischen Christen zusammen, die sie oft mit wilder Grausamkeit verfolgten und hierdurch den inneren Frieden und die Festigkeit der eigenen Staaten zerrtteten.
2. Bei den sd- und westdeutschen Stmmen. Jndendonau-gegen den fand schon im zweiten Jahrhundert durch rmische Hndler, Soldaten und Gefangene das Christentum vereinzelt Verbreitung; um die Mitte des fnften Jahrhunderts erschien der hl. Severinns (^482) und entfaltete eine auerordentliche Missionsttigkeit. Er war aus der Einde des Orients herbeigeeilt, hatte mitten unter den kriegerischen Vlkern, die durch die Alpentler ihren Weg nach dem sonnigen Italien nahmen, in der Gegend von Wien fr sich und seine Genossen ein Kloster gegrndet und verkndete mit unermdlichem Fleie und groem Ersolge dreiig Jahre lang das Evangelium.
Unter den linksrheinischen Germanen hatten sich bereits in der Rmerzeit einzelne Christengemeinden gebildet; doch eine allgemeine Verbreitung sand die christliche Religion erst dann, als Chlodwig und seine Franken das Christentum und zwar in der Form des rmisch-katholischen Bekenntnisses angenommen hatten.
Die Franken suchten auch ihre rechtsrheinischen Nachbarn, be-sonders die Sachsen, sr das Christentum zu gewinnen. Doch da diese in den frnkischen Priestern nur Sendboten der verhaten frnkischen Macht erblickten, wurden sie abgesagte Feiude des Christentums, die jeden christlichen Missionar, der sich in ihren Gauen sehen lie, in blutiger Weise verfolgten. Immer neue Glaubensboten kamen aus Eugland und
J) Wacker, Lesebuch Nr. 179: Dersieg des Christentums der das Heiden-tum" und Nr. 180: Einfhrung des Christentums in Deutschlaud".
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Extrahierte Personennamen: Chlodwig
Extrahierte Ortsnamen: Gotische Italien Wien Sachsen Eugland Deutschlaud"
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spter mit seinem Lieblingsplane, das Bistum Bamberg zu grnden, hervortrat, verzichtete sie gern auf ihre Rechte.
Ihrem Gemahl war Kunigunde eine treue Geshrtiu und ihm in inniger Liebe zngetan. Sie stand ihm bei allen seinen hochsinnigen Be-strebungen hilfreich zur Seite, und da sie auch in Regiernngsgeschsten tohl erfahren war, hatte er an ihr eine kluge Beraterin. Wenn der Kaiser zur Erledigung von Reichsangelegenheiten auerhalb Deutschlands weilte, bernahm sie zum Teil die Leitung der Regierung, und in Urkunden wird hufig ihre Vermittluug iu Gnadensachen und in politischen Streitigkeiten erwhnt. Bei den Schwierigkeiten und Verdrielichkeiten, die Kuuiguudeus Brder dem Kaiser bereiteten, suchte sie eine freundliche Schlichtung herbeizufhren. Aber bei all dem Einflnffe, den sie auf ihren Gemahl besa, wollte sie ihm nur durch ihren Rat helfend zur Seite fteheit, niemals jedoch in herrfchfchtiger Weise auf ihn einwirken.
2. Die Witwe und Klosterfrau. Nach dem Tode ihres Gemahls ordnete Kunigunde mit Umsicht und Klugheit die Angelegenheiten des Reiches und fhrte bis zur ueueu Knigswahl mit starker Hand die Zgel der Regierung. Sie reiste felber nach Mainz und berreichte dem ueueu Könige Konrad Ii. die Reichsiufiguieu und entbot ihm herzlichen Glck-wnsch. Darauf begab sie sich zum Kloster Kauffuugeu, das sie mit ihrem Gemahl errichtet und zum Wohnsitz erwhlt hatte.
Am ersten Jahrestage des Todes ihres Gemahls erschien sie zum letzten Male in ihrem kaiserlichen Ornat beim Gottesdienste. Nach dem Offertorium legte sie die Zeichen ihrer kaiserlichen Wrde fr immer, ab und empfing den klsterlichen Schleier und den geistlichen Vermhluugs-ring. In Kauffuugeu lebte sie wie die geringste ihrer Klosterschwestern, nichts wollte sie vor ihnen voraushaben, ihnen nur voranleuchten durch Gottes- und Nchstenliebe und durch Eiser in Erfllung der Ordensregel. In den freien Stunden war sie unermdlich ttig, mit ihrer kunstgeschickten Hand die kostbarsten Paramente anzufertigen.
Nach ihrem Tode wurde sie ihrem Wunsche gem in dem armen Klosterhabit neben ihrem Gemahl in. Bamberg beigesetzt; von der Kirche ist sie spter unter die Zahl der Heiligen ausgenommen.
Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Ii.
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Ii Konrad Brockmann
f
134 !
Cistereienser, gestiftet 1112, und Prmonstratenser, gestiftet 1121, benutzten die Zeit, in der sie nicht dem Gebete und frommen Andachtsbungen oblagen, zur Kultur des Bodens. Gleich den Benediktinern legten sie bei ihren Klstern Musterwirtschaften an und schufen wste Gegenden in lachende Gefilde um; besonders haben sie sich um die Christianisierung und Germanisierung des Lau des der Wenden groe Verdienste erworben. Die Franziskaner, gestiftet 1210, und Dominikaner, gestiftet 1215, widmeten sich dem geistigen Wohle der Menschheit, besonders auch dem Unterricht der rmeren Jugend. Durch Predigt, Religionsunterricht und Anleitung zu einem bufertigen Leben suchten sie auf das Volk einzuwirken; der Armen und Krauken nahmen sie sich in liebe-voller Weise an. Ihre Klster waren Pflanzsttten der Bil-dnng, Wissenschaft und Knnst. und bei der berall herfcheuden ppigkeit und Sinnlichkeit fand man hier Bekmpfung der sinnlichen Triebe und opferwillige Entsagung. Die Domiuikauer wandten sich iu besonderen Predigten gegen die Sekten der Waldenser und Albi -genfer1) im sdlichen Frankreich, welche die kirchlichen und brger-liehen Gesetze unbeachtet lieen und so eilte ^Oesahr fr Staat und Kirche bildeten. ' '~y \ ,.'V :
A.. ' \ t " .
Iii. Wirtschaftliche Verhltnisse.
1. Der Uitterstand.
; .,v
; , "5t; ci weltliche Rittertum.
1. Entstehung. Whrend sich der Heerbann der alten Deutschen fast mir aus den Freien als Fufoldateu zusammensetzte, bestand seit > -M* - , /Heinrich I. der Kern des deutschen Heeres aus der Reiterei. Der Lehus-eid verpflichtete vor allem dazu, dem Lehnsherrn im Kampfe bewaffnet. , , beritten und mit einem reisigen Gefolge beizustehen. Die Bauern wurden
: - 1 mir in Notfllen zur Landesverteidigung aufgeboten. Es war eine
scharfe Scheidung zwischen dem herrschenden Wehr stand, und dem ' , r , </{.:, beherrschten Nhrstande. Ans den berittenen Kriegern ging /....'^njiuilj^j ch der Ritter stand hervor, der zur Zeit der Kreuz- >
v zge feine hchste Blte erreichte, Seine Mitglieder durch gle iche /W Standespflich teilennd^ Sitten verbunden, .betrachteten sich ohne
< :z.. ' " Rcksicht auf nationale Verschiedenheit als eim fest geschlossene Ge-- nossenschaft, die das ganze Abendland umspannte.
il kj | j t ti j vvy vi j i , Vit- uuv yv i i,)v vivvnvuiiiv It * f
___v. f. f. fujt </u /u/sie* A,M* (
J) Sie nannten sich die Katharer, d. i. Reinen, davon das Wort Ketzer.
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'>r'tfr.
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leben Wernhers von Tegernsee, der Parzival. das Rolandslied boten der Buchmalerei reichen Stoff. Daneben behauptete fr kirchliche Hand-schristen die Deckmalerei ihre Geltung z. B. in der Michelbeuerner Bibel des Abtes Walther und im Michelbeuerner Brevier.
Die Schfte und Kapitelle der Sulen, die Rippen und Kuppen der Gewlbe besonders der dem Chor wurden mit band- und teppich-artigen Ornamenten und den feierlich-ernsten Bildern von Christus und den Heiligen in krftigen, dauerhaften Farben wirkungsvoll geschmckt. Die Wandgemlde im Braunschweiger Dotrt und das Deckengemlde der Michaelskirche zu Hildesheim gehren zu den besten Schpfungen.
v.y c / 2
Af,
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sttzt. Whrend der Bischof Otto von Bamberg den Pommern den christlichen Glauben verkndigte, fand Lothar bei den Cistereiensern und Prmonstratensern^) opferfreudige Gehilfen. Das Christentum fand immer grere Verbreitung, und deutsche Ansiedler bevlkerten die ostelbifchen Gebiete.
Dem tatkrftigen Grafen Albrecht dem Bren ans dem Hanfe Askanien verlieh er die Nord mark, Konrad von Wettin, der bereits Meien verwaltete, die Lausitz. Mit groer Tatkraft suchten beide Christentum und Deutschtum in den flavifcheu Gebieteu zu ver-breiten.
Konrad Iii. (1138 -1152).
1. Seine Wahl. Nach dem Tode Lothars betrachtete sich Hein-rich der Stolze als Nachfolger feines Schwiegervaters und imhnt die Neichsinfignien bereits an sich. Da jedoch ein Teil der deutschen Fürsten die Macht und das herrische Wesen der Welsen frchteten, wurde statt seiner der Staufe Konrad gewhlt.
f. 2. Sein Streit mit den Welsen. Zwar gab Heinrich die Reichs-infignien ab, doch als Konrad erklrte, das; nach deutschem Recht nicht zwei Herzogtmer in einer Hand vereinigt fein drften, und die Heraus-gbe des Herzogtums Sachsen verlaugte, widersetzte sich Heinrich dieser Anordnung. Es wurde die Reichsacht der ihn ausgesprochen; Sachsen erhielt Albrecht der Br, Bayern Leopold von sterreich.
In dem Kampfe, der dieferhalb entstand und auch ;iach dem Tode Heinrichs fr dessen Svhu Heinrich den Lwe n fortgesetzt wurde, fand auch die Belagern n g vou Weinsb e r g statt, lim mit sich die bekannte Sage vou deu Weibern vou Weiusberg knpft.*) Hier soll auch zum ersten Male der Schlachtruf gehrt seiu: Hte Wels! Hte Waiblingen!" ;i) womit die beiden Parteien, die Welfen, die Anhnger Heinrichs, dessen Onkel Wels hie, und die Hohenstaufen, die nach der Bnrg Waiblingen benannt waren, bezeichnet werden sollten. Die Italiener setzten an Stelle der Worte Welf und Waiblingen den Ruf Gnelf und
J) Der Orden der Cistercienser ist 1098 Vom 1)1. Robert zu Citeaux bei Dijon gegrndet. Der Stifter der Prrnonstratenser ist Norbert von Gennep ouu Xanten; das erste Kloster grndete cr im Walde von Gauel) bei Rheims in einem feuchten Wiesentale (pro montn' angezeigte Wiese). Dos erste deutsche Mutterkloster war Altenkamp zwischen Krefeld und Cleve.
8) Vergleiche Channssos Gedicht - Die Weiber von Weiusberg".
3) Die Bezeichnung Welfen rhrt von den Eigennamen Welf her; Waiblingen, eine' Stadt im Neckarkreis, gehrte den Staufen.
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Extrahierte Personennamen: Otto_von_Bamberg Otto Lothar Albrecht_dem_Bren Albrecht Konrad_von_Wettin Konrad Konrad_Iii Konrad Konrad Konrad Heinrich Heinrich Konrad Konrad Heinrich Heinrich Albrecht Leopold Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Anhnger_Heinrichs Heinrichs Welf Norbert_von_Gennep Channssos Welf
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2. Die Scholastik. Die Scholastik hlt an den von Gott geoffenbarten Glanbenswahrheiten fest, wie sie in der hl. Schrift und der kirchlichen berlieferung enthalten sind und von den Kirchenvtern be-zeugt werden. ^Unter Benutzung der Hilfsmittel, die besonders die Philosophie des Aristoteles bietet, sucht sie die Glaubens- und Sittenlehren wissenschaftlich auszugestalten, zu erlutern, in systematischen Zusammenhang zu bringen und gegen die Jrrlehrer zu verteidigen. Mit Hilfe der Vernunft will die Scholastik den Glauben zum Wissen erheben und sich hierbei der Philosophie bedienen; deshalb nannte man die Philosophie auch wohl die Magd der Theologie. Der Begrnder der Scholastik ist Anselm, der Bischof von Canterbury; die be-dentendsten Vertreter dieser Richtung gehrten dem Franziskaner? und Dominikaner-Orden an, so Albertus Magnus, der wohl der zweite Aristoteles genannt wurde, eine groe Anzahl Schler um sich ver-sammelte und im Jahre 1280 zu Clu gestorben ist, ferner sein noch grerer Schler Thomas von Aquin, der doctor angelicus", der in seiner summa theologiae" die kirchliche Lehre systematisch dargestellt hat, und sein Gegner Duus Seotus.
3. Die Mhstik. Wie bei der Scholastik der Verstand die gtt-lichen Wahrheiten zu durchdringen fudjte, so versenkt sich die Mystik mit dem ganzen Gemte in die Erhabenheit und Tiefe der djriftlichen Lehre. Durch Demut und Rene, den Gebrauch der Guademnittel und Abttnng des ganzen Menschen, durch bung der christlichen Tugenden, die uns im Leben Christi und der Heiligen vor Augen gestellt werden, sucht der Mensch zur innigsten Vereinigung mit Gott zu gelangen. Hanptvertretn der Mystik waren der heil. Bernhard von Clairvaux, Hugo von St. Viktor und der hl. Franz von Assisi. Der hl. Bonaventura war Scholastiker und Mystiker zugleich. Im 14. und 15. Jahrhundert sand die Mystik auch in Deutsd)laud eine weite Verbreitung. Ihre Anhnger, unter denen Johannes Tauler, einer der grten Prediger des Mittelalters, zu nennen ist, waren besonders in der Seelsorge ttig und predigten und schrieben in der Muttersprache. Thomas von Kempen verfate das weitverbreitete Buch Von der Nachfolge Christi".
4. Die Rechtswissenschaft. Im Zeitalter der Staufen fachte das kanonische und rmische Recht das alte Land- und Lehns-recht zu verdrngen. Die berlieferten Rechtsbestimmungen der Sachsen, Landrecht und Lehnsrecht umfassend, wurden vor 1235 von Eike von Repgow im Sachsenspiegel" niedergelegt, dem etwa 50 Jahre spter im Schwabenspiegel" eine Bearbeitung fr Oberdeutfchland
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Extrahierte Personennamen: Anselm Canterbury Albertus_Magnus Magnus Thomas_von_Aquin Bernhard_von_Clairvaux Hugo_von_St Viktor Franz_von_Assisi Franz Bonaventura Johannes_Tauler Thomas_von_Kempen Eike_von_Repgow
Extrahierte Ortsnamen: Christi Deutsd Staufen Sachsen